Canto Sem Fronteiras

Der Chor Canto Sem Fronteiras (Gesang ohne Grenzen, CSF) wurde 2016 von Matthias Heep gegründet. Ziel ist es, den musikalischen und kulturellen Austausch junger Sängerinnen und Sänger aus der Schweiz und Brasilien zu fördern. Das erste Projekt führte im Juli 2016 zu den beiden Festivals Virtuosi de Gravatá und Festival de Inverno de Garanhuns, wo der Chor zusammen mit brasilianischen Sängerinnen und Sängern und einem Nachwuchsorchester Mozarts Requiem aufführten. Im Herbst 2017 folgte ein Projekt in der Schweiz mit den beiden brasilianischen Künstlern Gabriella Pace, Sopran, und dem Komponisten Eli-Eri Moura. Im Herbst 2018 präsentierte der Chor das Programm Cancioneiro 2018, ebenfalls in verschiedenen Städten der Schweiz. Mit dem Programm Trilha dos emigrantes gastierte CSF 2019 bei Musikfestivals in Lissabon, Campina Grande und Gravata.

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Nächste Konzerte

In Zusammenarbeit mit der Autorin Erika do Nascimento, der Schauspielerin Mansah Aidoo, dem Sänger/Schauspieler/Musiker/Regisseur Franz Andres Morrissey und dem Afro-Percussionisten Markus Maggiori präsentiert CSF sein neues Programm:

Mi.  28. Juni 2023 20.00h
Zingghaus | Schwarzenburgstrasse 287, Köniz

Sa. 1. Juli 2023 19.30 Uhr
Reformierte Kirche | Kirchgasse 2, 4438 Langenbruck

Eintritt frei, Kollekte

Den roten Faden des Abends bildet die Biographie des Mahommah Gardo Baquaqua: Geboren in Zooggoo (heute Benim) in Zentralafrika, wurde er von schwarzen Sklavenfänger an weisse Händler nach Brasilien verkauft. Während einer Handelsreise nach New York im Jahr 1847 gelang ihm die Flucht. 1854 erschien seine Autobiographie auf englisch.

Auszüge aus dieser Biographie treffen in unserem Programm auf Texte der schweizerisch-brasilianischen Autorin Erika do Nascimento, die eigens für dieses Programm geschrieben wurden.

Zusammen mit dem Afro-Percussionisten Markus Maggiori gestaltet der Chor Canto sem Fronteiras den umfangreichen musikalischen Teil des Abends.

Originäre afrikanische Musik trifft auf Theatermusik aus London um 1800. Lieder weisser Seeleute stehen denen der schwarzen Zwangsarbeiter gegenüber. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von der modernen Klassik über Spirituals bis hin zu Samba und Bossa nova.

Den Abschluss bildet die Uraufführung eines neuen Werkes des brasilianischen Komponisten Eli-Eri Moura nach Texten von Waldemar José Solha:  Que um novo Tempo nos traga a paz – Möge uns eine neue Zeit den Frieden bringen

Team

Tumasch Clalüna (Produktionsleitung)

TUMASCH CLALÜNA ist freier Produktionsleiter, Regisseur, Musiker und Texter/Konzepter. Neben Arbeiten mit der freien Gruppe «Kurzer Prozess» (Text und Regie), inszeniert er für verschiedene Häuser und Festivals. So für die Kunstfestspiele Herrenhausen (Schau lange in den dunklen Himmel, Labyrinth 14/3) und das Schauspielhaus Basel (Die letzten 48 Stunden). Seit 1998 ist er Mitglied der international erfolgreichen a-cappella Formation The Glue und singt bei den Männerstimmen Basel im Tenor 2a. Als Produktionsleiter baute er das Stücklabor Basel mit auf, arbeitete mit den Maiden Monsters und mit Ruedi Häusermann, sowie für das Theater Basel. Seit Januar 2015 ist er Geschäftsleiter des Festivals für Neue Musik Rümlingen. 2016-2017 verbrachte er neun Monate als Stipendiat am Istituto Svizzero di Roma.

Zuletzt führte er Regie bei «Projekt Luft» an der Musikakademie Basel, bespielte mit «Augias oder Herakles auf der Kläranlage» die Ara’s Birsfelden und Sissach und brachte das Basler Musical «Stärnestaub» erneut auf die Basler Bühnen. Am Wildwuchs Festival verfolgt er ein theatrales Forschungsprojekt zu psychischen Erkrankungen, 2021 unter dem Titel «intergalactica 25». Seit 2015 ist er Produktionsleiter für das Projekt Canto Sem Fronteiras.

Niklaus Rüegg (Projektverantwortlicher, Präsident Verein CSF)

Der Tenor NIKLAUS RÜEGG studierte in Basel, Bern, Zürich und London Gesang und wurde mit einem zweijährigen Begabtenstipendium des Migros-Genossenschaftsbundes ausgezeichnet. Nach seinem Solistendebut am Theater Basel entfaltete er im In- und Ausland eine vielfältige Karriere als Opern-, Operetten-, Musical- und Konzertsänger. Er unterrichtete viele Jahre an der Regionalen Musikschule Liestal. Dank seiner Aufbauarbeit konnten etliche seiner Schülerinnen und Schüler erfolgreich das kantonale Talentförderungsprogramm Baselland absolvieren. Neben seiner Bühnentätigkeit arbeitet Rüegg als Musikjournalist bei der Schweizer Musikzeitung.

Matthias Heep (Künstlerischer Leiter)

MATTHIAS HEEP studierte Chorleitung, Komposition, Musiktheorie und Musikwissenschaft in Heidelberg und Basel. Als Chorleiter arbeitet er regelmässig mit nahezu allen Arten von Chören, vom Oratorienchor (Chor der Universität Bern) und Opernchor (Theaterchor Winterthur) bis zum Kammerchor, zur Gregorianik-Schola und zur kleinen a-Cappella-Formation mit jazzigen Arrangements. Unterstützt vom deutschen Goetheinstitut, war er 2009 erstmals mit dem Chor der Universität Düsseldorf in Brasilien. Als Dozent und Dirigent wurde dann er 2016, 2018 und 2019 zu mehreren Festivals nach Brasilien und Portugal eingeladen. Als Komponist widmete er sich eine Zeit lang vor allem dem innovativen Musiktheater, zuletzt: L’orient n’existe pas – Ein Traumspiel für Arabische Musiker, Klassische Sänger, Schauspieler, Chor und Orchester, Basel und Bern; die Comic-Oper Herr Müller reist ins Morgenland mit Sänger und Lifezeichner in Basel/Bern/Zürich; sowie Momo nach Michael Ende, Staatstheater Stuttgart, Abteilung Junge Oper. In jüngster Zeit wandte er sich verstärkt der vokalen Ensemblemusik und der Kammermusik zu.