Canto Sem Fronteiras

Der Chor Canto Sem Fronteiras (Gesang ohne Grenzen, CSF) wurde 2016 von Matthias Heep gegründet. Ziel ist es, den musikalischen und kulturellen Austausch junger Sängerinnen und Sänger aus der Schweiz und Brasilien zu fördern. Das erste Projekt führte im Juli 2016 zu den beiden Festivals Virtuosi de Gravatá und Festival de Inverno de Garanhuns, wo der Chor zusammen mit brasilianischen Sängerinnen und Sängern und einem Nachwuchsorchester Mozarts Requiem aufführten. Im Herbst 2017 folgte ein Projekt in der Schweiz mit den beiden brasilianischen Künstlern Gabriella Pace, Sopran, und dem Komponisten Eli-Eri Moura. Im Herbst 2018 präsentierte der Chor das Programm Cancioneiro 2018, ebenfalls in verschiedenen Städten der Schweiz. Mit dem Programm Trilha dos emigrantes gastierte CSF 2019 bei Musikfestivals in Lissabon, Campina Grande und Gravata.

Nach einer zweijährigen, coronabedingt Pause, der auch verschiedene Austauschprojekte geopfert werden mussten, erarbeitete sich das Vokalensemble 2022 mit «Journeys of slavery – Jornadas de escravidão» ein weiteres thematisches Programm in der Auseinandersetzung und im Austausch mit portugiesischsprachigen Kulturen – und dies mit beeindruckendem Erfolg. Die vier Abende in Basel, Zürich und zwei Mal in Bern waren sehr gut besucht. Die Publikumsreaktionen waren durchwegs begeistert. Im Sommer 2023 organisierten wir zwei Wiederaufnahmen im Zingghaus in Köniz/Bern und auf Einladung der Konzertreihe «Kulturbrugg» in Langenbruck/BL.

Das Jahr 2024 stand ganz im Zeichen des neuen Programmes «Beruf: Räuber – ladrão – outlaw». Vom Konzept her war es ähnlich aufgebaut wie das vorangegangene: Es enthielt eine literarische Ebene mit klassischen Texten und Dokumenten sowie einer von Artur Hächler für dieses Projekt geschriebenen Sammlung von Kurzprosa um den Aargauer Ein- und Ausbrecherkönig Bernhard Matter. Musikalisch reichte die Spanne von klassischer Chormusik und moderner Chormusik (Lamento: Até quando des brasilianischen Komponisten Macílio Onofre, Prof. der Bundesuniversität Paraiba) über die in der Tradition des epischen Theaters stehende Vertonung der Lieder des historischen Gauners «Manefriedrich» von Petter Udland Johanson und klassischer Chormusik bis zur Country-Music und zur Samba.

Die Vorbereitungen für unser 10-jähriges Chor-Jubiläumsprogramm 2026 nahmen etwas Zeit in Anspruch. Am 1. März 2026 erfolgt die mit Spannung erwartete Präsentation unseres neuen thematischen Programms «Send me a Valentine» rund um den Tag der Liebe mit Konzerte in Basel, Grandson, Bern und Zürich mit den renommierten Solistinnen Ariana Savall (Harfe, Gesang) und Remo Zumstein (Poetry Slam).

/Nächste Konzerte

Send me a Valentine

Konzerte 2026

Sonntag, 1. März 2026, 17:00, Museum Kleines Klingental, Basel

Freitag, 6. März 2026, 19:30,Reformierte Kirche Saint-Baptiste, Grandson VD

Samstag, 7. März 2026, 19:30, Remise Theater Bern

Sonntag, 8. März 2026, 17:00, Galotti Musikwerkstatt, Zürich

Der Ursprung des Tages der Liebe, des Valentinstags, reicht ins späte Mittelalter zurück. Was es brauchte, um die edlen Damen durch den Minnesang zu bezirzen, welchen poetischen Aufwand der letzte Troubadour Othon III de Grandson dafür betrieb und welche Rolle der berühmte englische Dichter Geoffrey Chaucer und die Vogelhochzeit dabei spielten – das alles erleben sie an unseren Konzerten mit dem Vokalensemble Canto sem Fronteiras, der renommierten Solistin Arianna Savall und dem bekannten Poetry Slammer Remo Zumstein.

Einen grossen musikalischen Bogen spannt das Vokalensemble Canto sem Fronteiras mit Musik vom späten Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Die Komponisten Marcílio Onofre (Brasilien), Petter Udland Johannson (Schweiz) und Matthias Heep (Schweiz/Deutschland) haben für dieses Programm Texte von Grandson, aus der Sammlung «Martim Codax» und andern Quellen vertont. Der Stil dieser neuen Werke reicht von der Avantgarde bis zum Folk-Jazz. Dazu kommen alte portugiesische Chorwerke aus dem «Cancioneiro de Lisboa», Musik der Shakespeare-Zeit sowie eine kleine aber feine Auswahl populärer Musik zum Thema von Schweizerdeutsch bis Spanisch und Portugiesisch.


Beruf: Räuber – Ladrão – Outlaw

Hinwiederum gefiel ich mir in der Idee, Chef einer Diebesbande zu sein: Mit List hier zu nehmen, mit List dort das Gestohlene einem anderen zu geben – kurz: seltsame Veränderungen hervorzubringen, ungesehen grosse sichtbare Wirkungen zu bewirken…

Johann Caspar Lavater (Zitat gekürzt)

image-3
image-2
image-1
image
previous arrow
next arrow

Nicht wenige Räuber sind zu legendärem Ruhm gelangt: Bereits die Zeitgenossen sahen in ihnen häufig Kämpfer für Freiheit und soziale Gerechtigkeit, Rächer der Unterdrückten und vieles mehr. In der Tat:  Da in Europa das frei lebende Wild für das Jagdvergügen der Terretorialfürsten beansprucht wurde, während das Volk hungerte, begannen viele Räuber ihre Karriere als Wilderer und wurden dafür vom einfachen Volk bewundert und gedeckt. Aber das war oftmals nur die Einstiegsdroge. Häufig folgten Schutzgelderpressungen, Überfälle, gepaart mit brutaler Gewalt und Mord. Räuber wurden in der Regel berühmt, aber nicht alt. Ihr gewaltsames Ende war vorprogrammiert, aber ebenso der Nimbus des Märtyrers.

Nach dem letzten, sehr erfolgreichen Projekt Journeys of Slavery – Journadas de escravidão planen wir nun zusammen mit dem Sänger/Schauspieler/Gitarrist Franz Andres Morrissey, dem Singer-Songwriter/Instrumentalist Petter Udland Johansen und dem Kontrabassisten Felix Klaus ein neues Programm.

Ausgehend von der legendären Gestalt des Robin Hood widmet sich der Abend mit Musik und Texten ausgewählten Räubergestalten des 19. und 20. Jahhunderts in der Schweiz, den USA und in Brasilien.

Der Aargauer Schriftsteller Arthur Hächler schreibt speziell für dieses Programm Kurzprosa um den Schweizer Ein-und Ausbrecherkönig Bernhard Matter (1854 in Lenzburg hingerichtet). Neue Musik kommt von Petter Udland Johannsen (Chorzyklus: «Die Lieder des Manefriedrich», Auftrag von CsF), von Franz Andres Morrissey («Die Schnitzelbank vom Bernhard Matter»), sowie weitere Chorwerke der brasilianischen Komponisten Marlos Nobre («Cancioneiro de Lampião» – Das Liederbuch vom Lampião), Eli-Eri Moura und Marcílio Onofre (Auftragskompositionen von CsF). Dazu kommen Werke des englisch-schweizerischen Komponisten R.L. Pearsall sowie Folk-Song-Adaptionen. Konzipiert wird der Abend von Franz Andres Morrisey und Matthias Heep.


WIEDERAUFNAHME

Freitag, 18.10.2024 I 20.00h

Tickets:

https://www.4313kultur.ch/programm

SteinliChäller, Möhlin

Sonntag, 25.02.2024 | 17.00h
Zürich, Musikwerkstatt Galotti

Freitag, 01.03.2024 | 20.00h
Basel, Haus zur Mägd 

Samstag, 02.03.2024 | 20.00h
Bern, Remise Theater (Studio Bühne Bern)

Sonntag, 03.03.2024 | 17.00h
Allschwil BL, Fachwerk Allschwil


Team

Tumasch Clalüna (Produktionsleitung)

TUMASCH CLALÜNA ist freier Produktionsleiter, Regisseur, Musiker und Texter/Konzepter. Neben Arbeiten mit der freien Gruppe «Kurzer Prozess» (Text und Regie), inszeniert er für verschiedene Häuser und Festivals. So für die Kunstfestspiele Herrenhausen (Schau lange in den dunklen Himmel, Labyrinth 14/3) und das Schauspielhaus Basel (Die letzten 48 Stunden). Seit 1998 ist er Mitglied der international erfolgreichen a-cappella Formation The Glue und singt bei den Männerstimmen Basel im Tenor 2a. Als Produktionsleiter baute er das Stücklabor Basel mit auf, arbeitete mit den Maiden Monsters und mit Ruedi Häusermann, sowie für das Theater Basel. Seit Januar 2015 ist er Geschäftsleiter des Festivals für Neue Musik Rümlingen. 2016-2017 verbrachte er neun Monate als Stipendiat am Istituto Svizzero di Roma.

Zuletzt führte er Regie bei «Projekt Luft» an der Musikakademie Basel, bespielte mit «Augias oder Herakles auf der Kläranlage» die Ara’s Birsfelden und Sissach und brachte das Basler Musical «Stärnestaub» erneut auf die Basler Bühnen. Am Wildwuchs Festival verfolgt er ein theatrales Forschungsprojekt zu psychischen Erkrankungen, 2021 unter dem Titel «intergalactica 25». Seit 2015 ist er Produktionsleiter für das Projekt Canto Sem Fronteiras.

Niklaus Rüegg (Projektverantwortlicher, Präsident Verein CSF)

Der Tenor NIKLAUS RÜEGG studierte in Basel, Bern, Zürich und London Gesang und wurde mit einem zweijährigen Begabtenstipendium des Migros-Genossenschaftsbundes ausgezeichnet. Nach seinem Solistendebut am Theater Basel entfaltete er im In- und Ausland eine vielfältige Karriere als Opern-, Operetten-, Musical- und Konzertsänger. Er unterrichtete viele Jahre an der Regionalen Musikschule Liestal. Dank seiner Aufbauarbeit konnten etliche seiner Schülerinnen und Schüler erfolgreich das kantonale Talentförderungsprogramm Baselland absolvieren. Neben seiner Bühnentätigkeit arbeitet Rüegg als Musikjournalist bei der Schweizer Musikzeitung.

Matthias Heep (Künstlerischer Leiter)

MATTHIAS HEEP studierte Chorleitung, Komposition, Musiktheorie und Musikwissenschaft in Heidelberg und Basel. Als Chorleiter arbeitet er regelmässig mit nahezu allen Arten von Chören, vom Oratorienchor (Chor der Universität Bern) und Opernchor (Theaterchor Winterthur) bis zum Kammerchor, zur Gregorianik-Schola und zur kleinen a-Cappella-Formation mit jazzigen Arrangements. Unterstützt vom deutschen Goetheinstitut, war er 2009 erstmals mit dem Chor der Universität Düsseldorf in Brasilien. Als Dozent und Dirigent wurde dann er 2016, 2018 und 2019 zu mehreren Festivals nach Brasilien und Portugal eingeladen. Als Komponist widmete er sich eine Zeit lang vor allem dem innovativen Musiktheater, zuletzt: L’orient n’existe pas – Ein Traumspiel für Arabische Musiker, Klassische Sänger, Schauspieler, Chor und Orchester, Basel und Bern; die Comic-Oper Herr Müller reist ins Morgenland mit Sänger und Lifezeichner in Basel/Bern/Zürich; sowie Momo nach Michael Ende, Staatstheater Stuttgart, Abteilung Junge Oper. In jüngster Zeit wandte er sich verstärkt der vokalen Ensemblemusik und der Kammermusik zu.